Rückblick
10. November 2025 | Sparkasse Bielefeld

Sparkasse mal anders!

v.l.n.r.: Mark Wemhöner, Sparkasse Bielefeld, André Mielitz, Tips-Verlag, Kristina Herrmann, Teckentrup Door Solutions

Der Bielefeld-Vorteil als lokales Netzwerk

(Bielefeld, 10. November 2025) „Gemeinsam ist man stärker als allein“ – so lautet das Credo von Mark Wemhöner, Vertreter des Vorstands der Sparkasse Bielefeld und zugleich Bereichsleiter Baufinanzierungen und Payment. In seinem mitreißenden und unterhaltsamen Impulsvortrag veranschaulichte er, wie ein regionales Cashback-Netzwerk die Attraktivität der Stadt Bielefeld stärkt.

„Denken wir zwei Jahre zurück“, sagt er mit Blick auf die Anfänge des Bielefeld-Vorteils. „Die Corona-Pandemie hat was mit uns gemacht. Wir haben uns daran gewöhnt, bei Lieferdiensten zu bestellen und die Abende mit Streaming-Diensten auf der Couch zu verbringen. Wir haben uns zu Hause eingerichtet. Die Freude, rauszugehen, um etwas zu erleben, blieb auf der Strecke.“ Zudem sank das verfügbare Einkommen vieler Menschen. Die Leerstände in der Stadt nahmen zu und so einige Gastronomien schlossen für immer ihre Türen. 2023 wurde ganz deutlich: Die lokale Wirtschaft braucht neue Impulse. „Wir als Sparkasse Bielefeld wollten regionale Verantwortung übernehmen und haben uns Gedanken gemacht, wie wir mehr für unsere Stadt tun können als Girokonten und Baufinanzierungen anzubieten. Mit Sportsponsoring, Kulturförderung und anderen Aktivitäten, die nichts mit Bankgeschäften zu tun haben, sind wir ja schon seit sehr langer Zeit unterwegs.“ So entstand die Idee zum Bielefeld-Vorteil – ein regionales Cashback-Netzwerk, das heute zu den erfolgreichsten lokalen Treiberinitiativen zählt. Das Ziel ist es, einen ökonomischen Kreislauf zu schaffen, der Umsatz, Sichtbarkeit und Frequenz zurück in die Region bringt.

Ein System, das ohne zusätzliche Karten funktioniert

Der Kern des Bielefeld-Vorteils ist ebenso einfach wie genial: Jeder der rund 200.000 Privatgirokund:innen der Sparkasse nimmt automatisch teil – ohne Anmeldung und gesonderte Zustimmung . Wird bei einem teilnehmenden Händler mit der Sparkassenkarte bezahlt, fließt automatisch ein kleiner Cashback-Betrag zurück aufs Konto. Keine Registrierung, keine App-Pflicht, kein Extra-Plastik im Portemonnaie. Für viele war das eine überraschende, aber umso erfreulichere Erfahrung: Plötzlich tauchten auf dem Kontoauszug Gutschriften für regionale Einkäufe auf – ein leises, aber wirksames „Danke, dass du hier einkaufst“. Ein willkommener Nebeneffekt ist, dass Kund:innen ermuntert werden, verstärkt mit Karte und nicht mit Bargeld zu bezahlen. Denn die Bargeldlogistik ist mit Kosten verbunden. Es zählt zu den Aufgaben einer Bank, jede Münze auf Echtheit zu prüfen. „Die Kosten dafür werden in Zukunft sicherlich noch steigen“, prognostiziert Mark Wemhöner, der bereits seit 1991 in verschiedenen Positionen bei der Sparkasse Bielefeld tätig ist.

Ausbau des Partnernetzwerkes

Für Händler:innen ist der Einstieg übrigens genauso einfach wie für die Kunden. Sie definieren ihren Cashback-Prozentsatz selbst, zahlen nur eine Transaktionsgebühr an den technischen Partner – und die Sparkasse verdient daran bewusst keinen Cent. Die Partner des Bielefeld-Vorteils profitieren von dem positiven After-Sales-Effekt und bekommen von der Sparkasse darüber hinaus ein Tool zum Performance-Trend an die Hand, um ablesen zu können, woher die Kund:innen kommen und vor allem, ob der Kunde wiederkommt.

Um Partner für das Netzwerk zu gewinnen, hat sich Mark Wemhöner in der Bielefelder City auf den Weg gemacht, um in persönlichen Gesprächen von den positiven Effekten des Bielefeld-Vorteils zu überzeugen. „Das hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich wurde mal ganz anders wahrgenommen und habe viele neue Menschen kennengelernt.“ Und dabei auch die eine oder andere Anekdote erlebt, die bei den Mitgliedern und Gästen des Marketing Clubs für viel Heiterkeit sorgten. Mittlerweile ist das Netzwerk auf 140 Partner angewachsen – Tendenz steigend.

Sichtbarer werden

Der Bielefeld-Vorteil macht lokale Geschäfte sichtbar — vom Lego-Bricks-Store über inhabergeführte Modeläden bis hin zu kleinen Cafés. Viele Betriebe profitieren damit erstmals von wirkungsvoller digitaler Reichweite. Die Sparkasse betreut Social-Media-Kanäle, bindet Partner in Aktionen wie den jährlichen Adventskalender ein, produziert Reels, Kurzporträts und Videostorys und schafft so Aufmerksamkeit, die einzelne Händler kaum selbst finanzieren könnten. Ein Beispiel: Beim Moonlight-Shopping bei Porta Möbel präsentierten mehrere Bielefelder Partner ihre Produkte — daraus entstanden Kontakte und Umsätze, die ohne das Netzwerk nicht zustande gekommen wären.
Zum Start investierte die Sparkasse in Außen- und Digitalwerbung: digitale Infoscreens in den Stadtbahn-Tunneln, Großflächenplakate und -monitore an den Ein- und Ausfallstraßen sowie Monitore in Bussen und Bahnen; eine Stadtbahn wurde zur rollenden Werbefläche. Ergänzt wird der Mix durch ein Banner in der SchücoArena, Radio-Spots bei Radio Bielefeld sowie Social-Media-Aktionen auf Instagram, Facebook und LinkedIn und Beiträge im eigenen Blog.
Die Werbung der Partner erscheint zudem auf Bildschirmen an 114 Geldautomaten, 103 SB-Terminals und 23 digitalen Plakatrahmen — diese Formate eignen sich auch fürs Recruiting. Die Internetfiliale verzeichnet jährlich rund 11 Millionen Aufrufe; die Sparkassen-App bietet weitere Positionierungsmöglichkeiten. „Es ist ein Geben und Nehmen mit den Partnern“, so Mark Wemhöner. „Der Lokschuppen bewirbt beispielsweise den Bielefeld-Vorteil auf seinem Monitor im Club.“

Die Erfolgsstory geht weiter

Seit dem Start des Bielefeld-Vorteils wurden mehr als 23 Millionen Euro Umsatz mit über 340.000 Euro Cashback über das Netzwerk generiert. Knapp 84.000 Sparkassenkunden wurden mit mehr als 617.000 Transaktionen erreicht. Bereits ein Jahr nach dem Start kannten 61 % aller Bielefelderinnen und Bielefelder das Angebot und verbanden es mit der Sparkasse. 30 % nutzten es bereits ganz bewusst. Diese Zahlen demonstrieren eindrücklich, wie schnell sich der Bielefeld-Vorteil etabliert hat und dass er mehr ist als „nur“ Cashback. Städte wie Krefeld oder Gelsenkirchen zeigen, wie rasant Innenstädte veröden, wenn lokaler Handel verschwindet. Der Bielefeld-Vorteil ist ein Gegenmodell – ein Instrument, um Lebensqualität zu erhalten. „Eine Stadt bleibt nur dann lebendig, attraktiv und wirtschaftlich stabil, wenn Kaufkraft in ihr zirkuliert“, betont Mark Wemhöner. Wenn Unternehmen ihren Mitarbeitenden Amazon- oder Tankgutscheine schenken, fließt dieses Geld sofort aus der Region ab. Der Bielefeld-Vorteil hingegen sorgt dafür, dass Umsätze in Bielefeld bleiben. Das wiederum sichert Arbeitsplätze und stärkt lokale Strukturen. Eine attraktive Stadt mit abwechslungsreicher Gastronomie, interessanten Läden und Boutiquen sowie einem guten kulturellen Angebot müsste auch im Interesse der großen Unternehmen liegen, die Arbeitskräfte suchen und auch halten wollen. Deshalb ist es entscheidend, gemeinsam daran zu arbeiten, dass das Geld in der Stadt bleibt. Für Bielefeld und für die Region. Bei leckerem Fingerfood ging der lebhafte Austausch noch lange weiter.

https://www.sparkasse-bielefeld.de/de/home/service/bielefeld-vorteil.html

Text: Eike Birck Fotos: Sarah Jonek