3. November 2025 | Steigenberger Hotel Bielefelder Hof
Empowering you to connect
Kristina Herrmann, Teckentrup Door Solutions; Janina Ostendorf, JULES – Connecting people with passion by heart
Die Bedeutung strategischer Netzwerke
(Bielefeld, 3. November 2025) „Als ich Janina Ostendorf das erste Mal beim Fast and Furious Circle erlebt habe, hat sie mir aus dem Herzen gesprochen“, sagt Kristina Herrmann bei der Begrüßung der Teilnehmerinnen im Kaminzimmer des Steigenberger Hotel Bielefelder Hof. Vor etwa einem Jahr hat die engagierte Programmkoordinatorin den regelmäßig stattfindenden Stammtisch der MarketingFrauen OWL ins Leben gerufen. Mit ihrer Keynote möchte Janina Ostendorf Frauen für die Bedeutung von Netzwerken sensibilisieren und sie ermutigen, sich zu connecten, um beruflich voranzukommen.
„Ich bin sichtbar und vernetzt“, sagt sie zu Beginn ihres mitreißenden Vortrags. „Sichtbarkeit ist der Schlüssel zum Erfolg – online und vor allem offline. Sichtbarkeit öffnet Türen und ermöglicht Austausch. Das erfordert Mut.“ Und vor allem strategisches Vorgehen, denn erfolgreiches Netzwerken ist kein Zufallsprodukt, sondern ein bewusster, zielgerichteter Prozess, der mit Klarheit über die eigene Intention und auch die eigene Person beginnt. Was und wen will ich bei einem bestimmten Netzwerktreffen oder bei einer Veranstaltung erreichen? Und wer bin ich, was kann ich und wofür stehe ich? „Es ist wichtig, sich selbst pitchen zu können und dabei auf den Punkt zu kommen, damit ich im Gedächtnis meines Gesprächspartners bleibe“, betont die Gründerin von JULES – Connecting people with passion by heart. Sie selbst steht für Network as Service, Network as a Skill und Network as a Power.
Janina Ostendorf ermuntert die Teilnehmerinnen, eigene Glaubenssätze zu überdenken: „Don’t believe everything you think“, sagt sie. Viele Frauen tun sich schwer, über sich selbst zu sprechen, weil sie ihre eigenen Leistungen nicht ausreichend würdigen oder sich klein machen. Hier geht es darum, mentale Barrieren aufzubrechen, die möglicherweise Frauen davon abhalten, aktiv zu netzwerken. Frauen, so die Netzwerk-Spezialistin, hätten häufig Hemmungen, auf Veranstaltungen zu gehen, weil sie glauben, sie hätten nichts Relevantes zu sagen oder weil sie niemanden dort kennen. Hinzu kommen Ausreden wie Zeitmangel oder familiäre Verpflichtungen. Diese Begründungen seien meist Ausdruck von Unsicherheiten, die überwunden werden können.
Raus aus der Komfortzone
Wer diese Hürden einmal genommen hat, erkennt, dass nichts Schlimmes passiert, sondern dass vielmehr Chancen entstehen, neue und inspirierende Menschen kennenzulernen. Mit jeder Veranstaltung wird das Unbehagen, das man vielleicht verspürt, abnehmen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Vorbereitung. Im Vorfeld ist es sinnvoll, sich Gedanken darüber zu machen, welche Veranstaltungen sinnvoll sind und welche Personen wirklich relevant für die eigenen Ziele sein könnten. Innerhalb eines Unternehmens könne man sich gezielt mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Abteilungen vernetzen, gemeinsame Mittagessen vereinbaren, interne Projekte unterstützen oder Mentoringprogramme nutzen. Externes Netzwerken finde auf Messen, Branchenevents, Konferenzen oder über digitale Plattformen statt. Entscheidend sei, nicht einfach „irgendwo hinzugehen“, sondern sich gezielt dort zu zeigen, wo die richtigen Menschen sind – also jene, die die eigene Entwicklung fördern oder mit denen sich ein inspirierender Austausch ergeben könnte.
Bleib du selbst
Janina Ostendorf empfiehlt, bei Veranstaltungen nicht nur präsent zu sein, sondern bereits im Vorfeld zu kommunizieren, dass man teilnimmt (z. B. auf LinkedIn). So können sich potenzielle Kontakte bereits im Vorfeld vernetzen. Ebenso rät sie, das eigene Profil aussagekräftig zu gestalten, aktiv Beiträge zu posten, sich für Panels oder Speaker-Formate zu bewerben und die eigene Expertise sichtbar zu machen. Besonderen Wert legt Janina Ostendorf auf die Haltung, mit der man in Netzwerksituationen geht. Erfolgreiches Netzwerken, so ihre zentrale Botschaft, entsteht nicht durch Selbstvermarktung, sondern durch echtes Interesse am Gegenüber. Wer fragt „Wie kann ich dir helfen?“ statt „Was kann ich bekommen?“, schafft Vertrauen und legt den Grundstein für tragfähige Beziehungen. Diese Haltung des Gebens – und des Nehmens – bildet das Herzstück eines nachhaltigen Netzwerks. Gleichzeitig müsse jede und jeder den eigenen authentischen Stil finden. Nicht jeder sei extrovertiert oder fühle sich wohl in großen Gruppen. Entscheidend sei, die eigene Form des Auftretens zu finden, die zu Persönlichkeit und Situation passt. Und nicht nur den Kontakt zu knüpfen, sondern ihn auch zu pflegen – idealerweise am nächsten oder übernächsten Tag nach dem Event. „Das ist die Steilvorlage, um sich noch mal in Erinnerung zu rufen. Dann ist auch noch frisch im Gedächtnis, mit wem ich worüber gesprochen habe“, sagt die JULES-Gründerin, die die Business-Welt weiblicher machen möchte. Gerade Frauen, so ihre Beobachtung, vernachlässigten diesen Schritt häufig, während Männer ihn selbstverständlich umsetzen. Sehr einfach funktioniert das Vernetzen über LinkedIn, idealerweise über den eigenen Profil-QR-Code. „Der Aufbau eines guten Netzwerks erfordert Aufwand, Aufrichtigkeit und Zeit“, zitiert Janina Ostendorf Alan Collins. So hilfreich digitale Tools auch sind: „Echte Wirkung entsteht offline – wie hier bei dieser Veranstaltung“, sagt sie, um die Teilnehmerinnen abschließend zu ermutigen, selbst Vorbilder zu werden. Im Anschluss an die Keynote gab es bei feinem Fingerfood selbstverständlich ausreichend Gelegenheit zum Netzwerken.
https://www.linkedin.com/in/janina-ostendorf/
https://www.jules-connect.org/
Text: Eike Birck
Fotos: Sarah Jonek















































