Marketing Master Class
Master Class 2025 | Marketing Master Class – Abschlusspräsentation

Foto: Timo Blaschke

Abschlusspräsentation

Nachhaltigkeit darf ruhig
brennen

(Bielefeld, 11. Juli 2025) Drei Monate haben sie intensiv daran gearbeitet und eine herausragende Kampagne mit Biss für den Marketing Club Ostwestfalen-Lippe entwickelt. In den stylischen Räumlichkeiten des Showrooms von Seidensticker stellten Katharina Kordak, Hannah Haring, Carina Graskamp, Julia Ruwe, Alissa Ebert und Saskia Brüske die Ergebnisse vor. Fachlich begleitet wurde die diesjährige Master Class von den Initiatoren, den MC-Beiratsmitgliedern Uwe Wollgramm, Torsten Scholz, sowie von Christiane Brune.

Wichtig war es den sechs Teilnehmerinnen, eine Kommunikationskampagne mit gesellschaftlicher Relevanz zu entwickeln – und Haltung zu zeigen. Ausgangspunkt war die Fragestellung, wie man das Thema Nachhaltigkeit wieder stärker in das gesellschaftliche Bewusstsein rückt – ehrlich, greifbar und ohne moralischen Zeigefinger. Denn Nachhaltigkeit betrifft uns alle – und dennoch verliert das Thema zunehmend an öffentlicher Aufmerksamkeit. Dabei stehen Unternehmen mehr denn je unter Druck, ihre ESG-Aktivitäten offenzulegen, u. a. durch die neue Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD). Viele Unternehmen leisten im Bereich Nachhaltigkeit bereits viel, aber kommunizieren das nicht öffentlich – auch weil sie sich dem Verdacht des Greenwashing nicht aussetzen wollen.

Jetzt wird es heiß: Ice Bucket war gestern

Angelehnt an die im Sommer 2014 viral gegangene Ice Bucket Challenge geht es in der ostwestfälischen Variante eher heiß zu. In kurzen Videoclips beißen Unternehmensvertreter:innen aus OWL in eine Chilischote – ein symbolischer Akt für den „Biss“, den nachhaltiges Handeln braucht. Ergänzt wird die Aktion durch eine persönliche Botschaft, was das Unternehmen bereits an nachhaltigen Maßnahmen umsetzt und natürlich die Nominierung weiterer Teilnehmender. Die Kampagne setzt somit auf eine leicht zugängliche, virale Mechanik mit hohem Wiedererkennungswert. Am Ende des Clips führt ein Link zur Landingpage. Hier – so die Idee der Absolventinnen – können Unternehmen über den Content Hub voneinander lernen. Dabei können Unternehmen sehen, welche Maßnahmen andere bereits erfolgreich umsetzen – und welche davon auch für das eigene Unternehmen interessant sein könnten. Als Kampagnen-Hashtag favorisieren die Erfinderinnen der Chili-Challenge #ChiliForFuture und prüfen gerade, ob es rechtliche Hürden gibt. Alternativ wäre #NachhaltigkeitMitBiss denkbar.

Klare Botschaften – starke Reichweite

Ziel der Kampagne soll es sein, Nachhaltigkeitsmaßnahmen (über-)regional sichtbar zu machen. Mit klaren Botschaften. Es soll eine hohe Beteiligung von Unternehmen durch einen niedrigschwelligen Zugang erzielt werden. Dafür ist es essenziell, den Nutzen, den die Unternehmen aus ihrer Beteiligung ziehen, sehr klar herauszustellen: Reputationsgewinn, Imagepflege, kanalübergreifende Sichtbarkeit. Die Kommunikation ist crossmedial (on- und offline) angelegt. Eine zentrale Landingpage bündelt alle Beiträge und bietet Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre Maßnahmen in Sachen Nachhaltigkeit sichtbar zu machen – inklusive Backlink zur eigenen Website. So entsteht ein wachsender Content Hub, das Kompetenz, Netzwerk und Engagement vereint. 

Chili, Challenge & Community

In der Umsetzung wird auf Social Media gesetzt. Der Fokus liegt auf Instagram und LinkedIn.  Emotionale Reels, Hintergrundinfos und Reposts erzeugen eine virale Dynamik. Begleitende Radio-Spots verschaffen der Kampagne auch in der breiten Öffentlichkeit Gehör – besonders bei Menschen, die keine oder geringe Social-Media-Affinität haben. Durch Unternehmensnetzwerke gerät der Ball ins Rollen. Hierzu soll es eine gezielte Ansprache wichtiger regionaler Akteure geben, um die Frequenz bei den Nominierungen zu erhöhen.

Und so geht’s

Geplant ist ein gestaffelter Ablauf von Pre-Launch, Kick-off und Hauptlaufzeit bis hin zum Kampagnenabschluss samt Auswertung. Die erste Veröffentlichung erfolgt im Rahmen einer Mitgliederveranstaltung des Marketing Clubs OWL, bei der auch schon erste Clips entstehen sollen.   Die Nominierungslogik sorgt anschließend für eine organische Verbreitung. Unterstützt wird der Auftakt durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit sowie durch die Beteiligung prominenter regionaler Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Stadtgesellschaft.

Der Erfolg des Projekts wird nicht nur an Reichweite gemessen, sondern auch an Interaktion, Verweildauer, Nominierungen und Traffic auf der Landingpage. Eine begleitende Evaluation soll helfen, Inhalte zu optimieren und Learnings zu gewinnen. Besonders erfolgreiche Beiträge werden hervorgehoben und in einer digitalen „Hall of Fame“ präsentiert. Sollte die Kampagne richtig gut laufen, wäre es denkbar, sie als dauerhaftes Format zu etablieren.

Reife Leistung

Tief berührt von der Idee, Präsentation und Ziel zeigte sich MC-Präsidentin Sabine Schoner. „Ich bin beeindruckt, wie gut ihr seid, in dem, was ihr tut. Ihr habt eure Stärken und euer Know-how vereint und bei der Arbeit an der Kampagne konstruktiv diskutiert. Ich habe selten eine so gut durchdachte Präsentation gesehen“, sagte sie an die sechs Absolventinnen gerichtet und versprach Unterstützung seitens des Marketing Clubs bei der Umsetzung der Chili-Challenge. Torsten Schulz lobte die herausragende Energie, während Christiane Brune, die Teilnehmerinnen ermunterte, stolz auf diese coole Leistung zu sein. Uwe Wollgramm hob noch mal hervor, wie viel Arbeit die sechs Frauen in die Entwicklung der Kampagne gesteckt haben. Zeit und Herzblut, was sich in Anbetracht des Ergebnisses auf jeden Fall gelohnt hat.

Die Absolventinnen sind als Gruppe spürbar zusammengewachsen. Und sie haben nach eigenem Bekunden eine Menge voneinander gelernt, neue Ansätze und Perspektiven aus anderen Unternehmenszusammenhängen kennengelernt und festgestellt, was sich im Team erreichen lässt, wenn man Stärken bündelt und für ein Thema brennt.

Text: Eike Birck Fotos: Timo Blaschke